Niederdrees lebt!
Miteinander leben im Shutdown – für uns alle eine völlig neue Erfahrung, auch für die Bewohner des 426-Seelen-Dorfes Niederdrees.
Doch man hält zusammen: Bereits am 19. März 2020 wurde eine Telefonnummer, eingerichtet von Familie Schnitzler, freigeschaltet für alle Niederdreeser, die Hilfe brauchen – Tag und Nacht! 30 Familien stellten sich als Helfer bei Einkäufen oder Botengängen für Ältere oder Kranke zur Verfügung – bis heute!
Tag und Nacht brennt auch in der Antoniuskirche eine Kerze für das Dorf.
Es folgte „Das Niederdreeser ‚Zu-Hause-ist-schön-Blättchen‘“, verfasst von Ortsvorsteher Holger Klöß und Carla Warnecke, mit Tipps für die eingeschränkte Freizeitgestaltung, kleinen Gedichten, dem Brief des Bundespräsidenten vom 16. März 2020, einem Rezept für Möhrenkuchen, Rätseln, der Geschichte des „Klapperns“ sowie dem Aufruf an die Dorfkinder, Eier künstlerisch zu gestalten, damit sie an Ostern einen Baum am Dorfplatz zieren könnten.
Da die Kirchenglocken wie in jedem Jahr trotz der Pandemie nach Rom flogen und das traditionelle Klappern durch die Dorfkinder an Karfreitag und Karsamstag ausfallen musste, sorgte Doris Büser für DIE Alternative: Ihrem Aufruf „Niederdrees klappert zu Hause“ kamen viele Bewohner solidarisch und einzigartig mit dem gebotenen Abstand und sichtlicher Freude nach.
Am Karsamstag brachten Mitglieder des Ortsausschusses Niederdrees e. V. den Senioren, deren monatliche Treffen derzeit nicht stattfinden können, Kuchen, Frühlingsblumen und Ostereier an die Haustür.
An Ostern schmückten dann tatsächlich 14 schön gestaltete Eier einen kleinen Baum neben der Kirche, und allen kleinen Künstlern, die an der Aktion teilgenommen hatten, wurde vom Ortsausschuss ein Schokohase vor die Tür gestellt.
So ist Vieles möglich – in Niederdrees und auch woanders -, wenn eine gute Gemeinschaft zusammenhält, einander Wertschätzung bekundet und diese auch lebt!
Text & Beiträge: Hedi Zensen